Neue Klassifizierung: Was sich wirklich ändert
Schluss mit der „Prähypertonie“. Heute ist Ihr Blutdruck entweder „hoch“ (systolisch zwischen 120 und 129 mmHg, diastolisch unter 80 mmHg), oder Sie befinden sich im Stadium 1 (130–139/80–89 mmHg) oder im Stadium 2 (über 140/90 mmHg). Ein Blutdruck über 180/120 mmHg gilt nun als hypertensive Krise.
Die Absicht hinter dieser Neuklassifizierung ist klar: Sie soll eine frühere Behandlung fördern. Aber ist diese Verallgemeinerung für alle angemessen?
Jeder ist betroffen, aber nicht alle gleich.
Eine der wichtigsten Änderungen ist der Wegfall der Unterscheidung zwischen Jung und Alt. Die neuen Empfehlungen gelten für alle, unabhängig vom Alter. Das Problem: Dadurch wird ein großer Teil der über 65-Jährigen als „hypertensiv“ eingestuft … obwohl sie sich gesund fühlten.
Aber Vorsicht: Eine Zahl bedeutet nicht unbedingt eine Behandlung. Diese Empfehlungen bedeuten nicht, dass jeder mit der Einnahme von Medikamenten beginnen sollte. Vielmehr ebnen sie den Weg für individuell zugeschnittene Maßnahmen, die oft mit einfachen Anpassungen des Lebensstils beginnen.
Lebensstil: Der entscheidende Faktor
Glücklicherweise denken wir vor Medikamenten über unseren Lebensstil nach! Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtsabnahme und Stressbewältigung – diese Säulen bleiben grundlegend. Die DASH-Diät oder die Mittelmeerdiät werden oft wegen ihrer positiven Wirkung auf den Blutdruck empfohlen. Auch für Raucher und Alkoholiker kann eine Reduzierung dieser Gewohnheiten hilfreich sein.
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